Geschichte der Wasserversorgung in Kassel
Die Versorgung der Bevölkerung im heutigen Versorgungsgebiet erfolgte über viele Jahrhunderte vielfältig und uneinheitlich aus den vielen vorhandenen Quellen, Bächen und der Fulda. Auch gab es eine Vielzahl an öffentlichen und privaten Brunnen. Die Besitz- und Nutzungsverhältnisse waren durch das feudale Gesellschaftssystem bestimmt.
Erst nach der Eingliederung des Kurfürstentums in das preußische Staatswesen 1866 wurden kommunale Selbstverwaltungsstrukturen möglich, die auch die Wasserversorgung umfassten. Als eine der wichtigsten Maßnahmen der frühen Selbstverwaltung kann der Bau der Niesteleitung 1872 angesehen werden, die die dauerhafte Wasserknappheit in Kassel beendete.
Durch das sprunghafte Wachstum der Bevölkerung in der Gründerzeit wurden schnell neue Wasserwerke benötigt und errichtet. Das starke Bevölkerungswachstum hielt bis 1945 an, entsprechend erfolgte die Errichtung weiterer Wasserwerke.
Da weder Vellmar noch Kassel in dieser Zeit die heutigen Stadtgebiete umfassten, entstanden in den damals selbstständigen Randgemeinden, die heute Ortsteile sind, mehr oder weniger ausgeklügelte Wasserversorgungssysteme, die sich meist auf örtliche Quellen stützten. Im Zuge der Zusammenschlüsse und Eingemeindungen wurden diese in Teilen in die vorhandenen Strukturen integriert.
In Vellmar wurden mit dem Zusammenschluss der ehemals selbstständigen Gemeinden auch eigenständige, zentrale Versorgungsstrukturen entwickelt. Da die Qualität des zur Verfügung stehenden Grundwassers eine sehr aufwändige Aufbereitung erforderlich machte, wurde 1996 die Kooperation mit der Wasserversorgung in Kassel eingegangen. Bis 2012 war die Städtische Werke AG der Wasserversorger, seit der Rekommunalisierung ist es KASSELWASSER
Lesetipp
Eine umfangreiche Darstellung der Wasserversorgung in Kassel ist im Buch „Wasser für Kassel“, erschienen im Herkules-Verlag, Kassel, ISBN 3-930150-25-5 enthalten
Geschichtliche Daten und Fakten zur Trinkwasserversorgung
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