Starkregengefahrenkarte für Ihr Grundstück
Geoportal / WebApp
Die Starkregengefahrenkarten für das Kasseler Stadtgebiet können Sie sich bis zu einem Maßstab 1:5000 auf dem Geoportal der Stadt Kassel ansehen. Klicken Sie dazu auf den nachfolgenden externen Link Geoportal.
Beim angebotenen Kartenmaterial finden Sie 2 Darstellungen:

Zum einen die Darstellung eines "Außergewöhnlichen Starkregenereignisses". Für dieses „außergewöhnliche“ Szenario wird eine Niederschlagshöhe von 45 Millimetern bzw. 45 Litern Niederschlag (Regen, Hagel oder Schnee) auf einen Quadratmeter in einer Stunde berücksichtigt. Mit einem solchen Niederschlag ist statistisch gesehen ungefähr einmal in 100 Jahren zu rechnen. Man spricht deswegen auch von einem 100-jährlichem Ereignis. Das außergewöhnliche Szenario entspricht einem Starkregenindex (SRI) von 7.

Zum anderen die Darstellung eines "Extremen Starkregenereignisses". Für dieses „extreme“ Szenario wird eine Niederschlagshöhe von 90 Millimetern bzw. 90 Litern Niederschlag (Regen, Hagel oder Schnee) auf einen Quadratmeter in einer Stunde berücksichtigt. Mit einem solchen Niederschlag ist statistisch gesehen ungefähr einmal in 200 Jahren zu rechnen. Man spricht deswegen auch von einem 200-jährlichem Ereignis. Dieses extreme Szenario entspricht einem Starkregenindex (SRI) von 10.
Ihnen stehen grundsätzlich einige Werkzeuge am oberen rechten Rand des (Karten-)Rahmens zur Verfügung. Anhand der Schaltflächen können Sie angezeigte Informationen, wie z.B. die Fließgeschwindigkeiten und Fließrichtungen oder die möglichen Überflutungstiefen aus- und wieder einblenden.
Sie können auch die Legende öffnen, um die Bedeutung der angezeigten Informationen besser nachvollziehen zu können.
Über das Messwerkzeug können Sie grobe Entfernungen oder Flächen abmessen sowie grundsätzliche Informationen zu der für die Kartenveröffentlichung verantwortliche Stelle abrufen.
Voreingestellt hinterliegt für die bessere optische Nachvollziehbarkeit eine graue Stadtkarte, die Sie über die links dargestellten Werkzeuge wechseln können. Dort können Sie auch über das Kartenmaterial navigieren sowie herein- oder herauszoomen.
Tipps zum Auswählen des gewünschten Kartenmaterials:
Klicken Sie auf das Symbol mit den übereinander gestapelten Blättern, welche die verschiedenen "Layer" der hinterlegten Karten symbolisieren sollen. Dann öffnet sich ein Menue mit einer Legende sowie der Möglichkeit, das gewünschte Kartenmaterial auszuwählen.
Sie können also selbst zwischen den Starkregenindizes 7 oder 10 auswählen

Wenn Sie im türkisen Anklickfeld vor 45 mm Niederschlagsmenge/Std. (Index 7) einen Haken setzen und den Haken bei 90 mm Niederschlagsmenge/Std. (Index 10) entfernen, wird Ihnen das "Außergewöhnliche Starkregenereignis" mit dem SRI 7 angezeigt.

Wenn Sie im türkisen Anklickfeld vor 90 mm Niederschlagsmenge/Std. (Index 10) einen Haken setzen und den Haken bei 45 mm Niederschlagsmenge/Std. (Index 7) entfernen, wird Ihnen das "Extreme Starkregenereignis" mit dem SRI 10 angezeigt.
Interaktive Karte / iframe
Das an dieser Stelle angebotene Kartenmaterial steht Ihnen auf dem Smartphone (Handy) nicht zur Verfügung
Für einen schnellen Blick eignet sich die nachfolgende interaktive Karte ebenso, wie die der Verlinkung hinterlegte Anwendung des Geoportals. Das hinterlegte Kartenmaterial dieser Anwendung gleicht exakt dem Kartenmaterial des Geoportals der Stadt. Die in beiden Applikationen hinterlegten Karten wurden durch KASSELWASSER gerechnet, auf Stimmigkeit überprüft, erstellt und für diesen Zugriff zur Verfügung gestellt.
In den Karten werden die Überflutungstiefe (flächig) gemeinsam mit den Fließgeschwindigkeiten und Fließrichtungen (farbige Pfeile) je Szenario angezeigt, sodass nicht nur die zu erwartenden Tiefen, sondern auch die Fließwege des Oberflächenabflusses erkennbar sind.
Grenzen des Modells
Bitte beachten Sie, dass es sich hier um ein Modell handelt, welches die Realität so nah wie möglich abbilden soll. Bei einem tatsächlichen Starkregenereignis können sich auch andere Wasserstände ergeben.
Die Karten basieren auf einem Rechenmodell, welches auf verschiedensten Annahmen beruht. Ändert sich eine Annahme, kann das tatsächliche Überflutungsgeschehen auch abweichend vom Modell dargestellt, ausfallen.
Hinweise zu den Starkregengefahrenkarten
Was die Karten selber nicht zeigen, ist wie schnell das Wasser die betroffenen Bereiche erreicht. Der Zeitraum liegt meist zwischen wenigen Minuten und einer halben Stunde. Sofern man die verbleibende Zeit nicht sicher kennt, sollte man nicht versuchen, noch Gegenstände oder PKWs aus tiefergelegenen Stockwerken zu retten.
Welche praktischen Konsequenzen sind aus den Starkregengefahrenkarten abzuleiten?
Diese Frage lässt sich allein schon deshalb nicht pauschal beantworten, weil die Auswirkungen einer Überflutung je nach Objekt extrem verschieden sein können. Deshalb muss für jedes Objekt und jedes Grundstück jeweils im Einzelfall untersucht werden, was die dargestellten Gefahren konkret bedeuten und wie ihnen wirksam begegnet werden kann. Benötigen Sie hierzu eine Beratung, können Sie sich gerne an die Kolleginnen und Kollegen von KASSELWASSER wenden.
Ein Starkregenereignis ist grundsätzlich ein dynamisches Geschehen. Es lässt sich daher nicht komplett in eine statische Karte übertragen. Jedoch ist die Kartendarstellung die wichtigste Grundlage für alle darauf aufbauenden Maßnahmen der Raumordnung, der Bauleitplanung und der Krisenbewältigung.
Die aus den Modellrechnungen abgeleiteten Karten versuchen dabei nicht, ein reales Ereignis abzubilden, sondern die Gefahren aufzuzeigen, wie sie bei verschiedenen Starkregenereignissen auftreten können.
Versiegelung
Versickerungsflächen sind unter großstadttypischer Bebauung verschwunden. Durch Gebäude, Straßen oder Parkplätze ist das Stadtgebiet zu großen Teilen versiegelt und natürliche Versickerungsflächen fehlen. Im Gegensatz zum freien Feld, kann der Untergrund keine Regenereignisse aufnehmen, so dass es bei Starkregen zu einem beschleunigten oberirdischen Abfluss kommt.
Kanalnetz: Grenzen der Leistungsfähigkeit
Die Kanalisation dient in erster Linie dazu, verunreinigtes Wasser einer Reinigung (Kläranlage) oder einem leistungsfähigen Gewässer zuzuführen. Kanäle sind sowohl aus wirtschaftlichen als auch aus technischen Gründen nicht dazu bestimmt, seltene Starkregenereignisse abzuführen. Üblicherweise wird die Kanalisation für den störungsfreien Betrieb für Regenfälle mit Wiederkehrzeiten von 2 – 5 Jahren ausgelegt.
Besonders heftige Regenfälle können von den Entwässerungssystemen nicht mehr aufgenommen werden und können zu Überflutungen führen. Wenn das Wasser weder versickern noch kontrolliert ablaufen kann, bahnt es sich seinen eigenen Weg - oft verbunden mit großen Schäden.
KASSELWASSER investiert in das Kanalnetz, damit es den steigenden Herausforderungen auch in Zukunft gerecht wird. Aber auch das beste Kanalnetz stößt bei starken Unwettern mit heftigsten Regenfällen an seine Grenzen.
Die Erstellung der Starkregengefahrenkarten
Die Starkregengefahrenkarte wurden in 2022 mithilfe einer Computerberechnung, einer sogenannten hydraulischen Modellierung, erstellt. Die Methodik orientiert sich u. a. am Merkblatt DWA-M 119 der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA). Für die hydraulische Berechnung kommt das von der geomer GmbH entwickelte Modell FloodAreaHPC zum Einsatz.
Die 3 Abbildungen zeigen Starkregengefahrenkarten in 3 verschiedenen Zoomstufen
Datengrundlage der Starkregengefahrenkarten
Für die topografischen Daten wurde ein aus Laserscan-Daten erstelltes digitales Geländemodell verwendet. Hierbei wurden den Oberflächenabfluss beeinflussende Bauwerke und Strukturen in das Geländemodell eingearbeitet.
So wurden bei der Berechnung der Fließwege Gebäude berücksichtigt, die anhand des Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystems (ALKIS) in das Modell integriert wurden.
Die Abflusseigenschaften auf der Oberfläche, die z.B. durch Versiegelungsgrad und Versickerungsfähigkeit des Untergrundes beeinflusst werden, wurden auf der Grundlage der Boden- und Landnutzungsdaten des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) berücksichtigt.
Beratungsangebot
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