Don´t feed the rat!

Die Aktion "Don´t feed the rat" wurde Ende 2017 gestartet und reichte bis in das Frühjahr 2018 hinein. Es war die Aktion im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit, die mit Abstand am meisten "Response" auslöste. Diese Aufmerksamkeit in den Medien und bei den Bürgerinnen und Bürgern Kassels überraschte uns sehr. Irgendiwie hatten wir offenbar ein interessantes Thema zum richtigen Zeitpunkt angefasst. Ende 2018 legten wir mit einem kleinen Heftchen nach. Das Heftchen orientierte sich am Muster der bekannten Pixi-Bücher. Unser Ziel war es, Kinder als Multiplikatoren in den Familen zu nutzen. Über die Kinder wollten wir die Idee, dass man keine Speisereste über die Toilette entsorgen soll, in die Familien transportieren. 

Fernsehen, Presse und Radio berichteten umgehend von dieser Aktion. Auch weit über Kassels Grenzen hinaus wurde die Aktion bemerkt. Die Reaktionen waren zum großen Teil sehr positiv. Der knackige, hauptsächlich in Englischer Sprache gehaltene "Claim" setzte sich sehr gut fest, brachte aber auch selbsternannte Schützer der Deutschen Sprache gegen uns auf. In den sog. "Sozialen Medien" wurde die Verwendung des Anglizismus immer wieder gerne kritisiert und als Ursache z.B. für Probleme mit Einwanderung gleichgesetzt. Diese Ursachen-Wirkungskette konnten wir nicht teilen, nicht nachvollziehen und noch weniger vorhersehen.

Die eindeutige Bildsprache und der Anglizismus „Don´t Feed The Rat“ wurde dafür von anderen Zielgruppen so positiv aufgenommen, dass man die Aktion z.B. in der Justizvollzugsanstalt Kassel gerne nutze, um auch Menschen aus ganz unterscheidlichen Ländern mit untescheidlichsten Sprachkenntnissen anzusprechen. Auch die Bundeswehr im Norhessischen Umland übernahm die Aktion. Später folgten Abwasser- und Entsorgungsbetriebe in weiteren Städten und Gemeinden unserem Vorbild.


Dont Feed The Rat_Plakat Ratten lieben es lecker

Die Plakate wurden im Stadtbild ausgehangen. Der besondere Gag dabei war, dass sie in Gaststätten, Restaurants, Kneipen, Kinos und Fitnessstudios auf den Toiletten hingen. Dies geschah über die Kasseler Agentur "Lopo-Media", die diese Dienste anbot und immer noch anbietet.

Die Idee dabei war, dass man die Info "Keine Speisen ins WC!" eben gerade auf dem WC wahrnimmt und diese "Message" im Idealfall durch die erkenntliche "Ironie" besonders im Gedächnis bleibt.

Wir haben bewusst eine Zielgruppe ansprechen wollen, die zur Änderung von fest eingefahrenen Handlungsmustern im Zweifel eher bereit wären, so unser Kalkül. Also junge Menschen, die sich um urbanen Raum gerne und sicher bewegen.

Gerade für ältere Menschen passte die Bild- und Textsprache vielleicht nicht ganz so gut, aber gerade dort vermuteten wir auch nicht unsere Zielgruppe. Die durch Verzicht geübte Sparsamkeit, widerspricht gerade bei älteren Menschen der Entsorgung von Lebensmitteln über die Toilkette. So etwas gilt in diesen Altersklassen immer noch als Verschwendung.


Dont Feed The Rat_Postkarte Ratten lieben es lecker_vorderseite

Die Aktion wurde durch Postkarten, ebenfalls in Gaststätten, Restaurants, Kneipen und Kinos unterstützt. Au dem Weg zur Toiletten kann man sich solche eine Postkarte aus dem Ständer nehmen, betrachten oder einstecken. Auf der Toilette sieht man das gleiche Motiv gleich wieder. Die Wiederholung bringt dann idealerweise den Merkeffekt.


Dont Feed The Rat_Postkarte Ratten lieben es lecker_rueckseite

Die Information, die transportiert werden soll, befindet sich auf der Rückseite der Postkarte.

Hat man erst einmal die Aufmerksamkeit geweckt, wird der Ansatz, dass man Ratten nicht füttern soll, erweitert um die Gebote, auch Feuchttücher, Chemikalien, Farben oder Medikamente nicht über Toiletten zu entsorgen.


Nachfolgend sehen Sie eingie Bilder der Aktion aus dem Stadtbild sowie aus der Presse und aus den Sozialen Medien. Wichtiger Teil der Aktion war die sog. Guerillawerbung", wo Kanaldekcle mit Sprühkreide besprüht wurden. Nach einigen Tagen wäscht sich die Farbe von selbst aus. Bis dahin fragen sich die Menschen auf den Straßen, "was das wohl bedeuten soll?". Es bleibt nichts so lang im Gedächhnis, wie ein Rätsel, welches wir schließlich durch Plakate, TV, Radio und Presse aufgelöst haben. 


Kinderbuch_Bitte nicht fuettern (pdf, 7,26 MB) Laden Sie sich das Kinderbüchlein "Bitte nicht füttern" herunter. Das Büchlein wurde durch den Zeichner Oliver Gerke aus Kassel speuiell für KASSELWASSER gezeichnet und über Kindertgärten und Schulen verteilt.

Curriculum_Bitte nicht fuettern (pdf, 0,05 MB) Ein Unterrichtsvorschlag (Curriculum) liegt zum Download bereit nebst Lernzieltaxonomie und Medienmix

Zahlen Daten Fakten_Bitte nicht fuettern (pdf, 0,03 MB) Hier finden Sie Zahlen, Daten und Fakten (ZDF) zum Rattenthema, auch um das Curriculum mit weiterführendem Fachwissen entsprechend begleiten zu können.


Damit die Aktion sich auch in Szenekneipen, auf PKW, auf Toilettendeckeln, an Türen, auf Koffern, an Fenstern sowie auf allen allen möglichen anderen Oberflächen wiederfindet, wurden zahlreiche Aufkleber gefertigt und großzügig verteilt. Da das Bild der Ratte bewusst ein bisschen "gefährlich" gewählt wurde, setzte sich der Aufkelber besonders in der Subkultur durch, wo das Logo auch irgendwie als "cool" eingestuft wurde. 

Dont Feed The Rat_Plott_Version_01.JPG
Dont Feed The Rat_Aufkleber_Version_01.JPG
Dont Feed The Rat_Plott_Version_02.jpg
Dont Feed The Rat_Aufkleber_Version_02.JPG




Wenn man die deutlich später gestartete Aktion des Bundesumweltamtes anschaut, fallen Überschneidungen auf. Die Gestaltung der recht bedrohlichen Ratte mit der Gabel, Nutzung des fast gleichen Farbcodes und des Claims „Don´t feed rats“ kann in dieser Ähnlichkeit kein Zufall sein. Darüber freuen wir uns und sind auch ein bisschen stolz.  

Ansprechpartner für die Aktion "don´t feed the rats!" ist bei KASSELWASSER: Karsten Köhler / Tel.: (0561) 987-6427 / koehler.k@kasselwasser.de 

Ansprechpartner für die Aktion "don´t feed the rats!" ist bei KASSELWASSER:

 

Karsten Köhler
Tel.: (0561) 987-6427
koehler.k@kasselwasser.de