Pumpenkiller Feuchttücher / TV-Beitrag vom HR3
KASSELWASSER ist hessenweit durch die Kasseler Informationskampagne „Ratten lieben´s lecker / Don´t feed the rat“ medial etwas näher in den Fokus geraten. So ist am 18.01.2018 die Redaktion der HR3-Sendung „Defacto“ telefonisch an KASSELWASSER herangetreten, um mit einem TV-Beitrag auf das Problem „Pumpenkiller Feuchttücher“ aufmerksam zu machen.
Die Dreharbeiten
Am 22.01.18 und am 25.01.2018 hat ein Fernsehteam vom Hessischen Rundfunk unter der Leitung der Reporterin Daniela Möllenkamp einen Beitrag zum Thema gedreht.
Der Kameramann Tobias Winge und der Tontechniker Jürgen Liebert, ebenfalls vom Hessischen Rundfunk, nahmen Bild und Ton zum Beitrag auf.
Das Problem
Feuchttücher und Windelleinlagen mit einer schlecht zersetzbaren Gitterstruktur verstopfen die Pumpen der Kasseler Abwasseranlagen. Das ist ein Problem in Kassel, aber auch in ganz Hessen und im übrigen Bundesgebiet. Im Kanalsystem verbinden sie sich mit Fremdstoffen zu langen verfilzten und zähen Strängen. Die sich nur sehr langsam zersetzenden Tücher verstopfen schließlich die zahlreichen Pumpen im Kanalnetz, die nötig sind, um das Abwasser zum Klärwerk zu leiten, dorthin, wo es schließlich gereinigt werden soll. Sobald die Tücher Rohre verstopfen oder Pumpen zum Stillstand bringen, müssen Klärwärter und Rufbereitschaften Sondereinsätze fahren. Das zahlen am Ende alle Kasseler Bürger über die Abwassergebühren.
Das Thema ist seit einigen Jahren bekannt und vergrößert sich zunehmend dadurch, dass immer mehr Nutzer dieser reißfesten Feuchttücher mit Gitterstruktur die benutzen Tücher über die Toiletten in das öffentliche Kanalsystem entsorgen. Die daraus resultierenden Verstopfungen erhöhen das Arbeitspensum in den Kläranlagen und kosten Geld, heißt es bei der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft und Abwasser (DWA).
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Ganz normales Toilettenpapier und Taschentücher machen dabei überhaupt keine Probleme.
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Laut der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft und Abwasser (DWA) sind die für die Pumpenanlagen problematischen reißfesten Tücher aus einem Polyester-Viskose-Gemisch oder aus Fasern mit Kunstharzen hergestellt.
Die Entsorgung sollte in diesen Fällen über die Restmülltonne oder die Biotonne erfolgen.
Informieren über das Problem "Verstopfung durch Feuchttücher"
Bei den Kasseler Bürgern ist diese Problamtik noch nicht ausreichend bekannt. Deswegen versucht KASSELWASSER durch diesen Fernsehbeitrag und im Nachgang durch weitere Informationsaktionen auf dieses Thema aufmerksam zu machen. Ziel ist eine spürbare Reduktion von gitterverstärkten Feuchttüchern in den Abwasserpumpwerken.
Ca. 90 % aller Pumpenschäden gehen mittlerweile auf die Verzopfung und Verstopfung von Pumpen zurück. Es gibt für KASSELWASSER ganz konkreten Handlungsbedarf.
Matserator - das ist ein rießiger Zerhäcksler
So wurde an der Pumpstation in Sandershausen, wo die Übergabe des Abwassers des Abwasserverbades Losse/Nieste/Söhre in das Kasseler Kanalnetz stattfindet, ein riesiger „Zerhäcksler“ vor der Pumpe eingebaut.
Diesen sog. Matserator, also ein überdimensionaler Zerhäcksler, wurde vom HR-3-Tram aufgenommen und Dipl.-Ing Markus Schöttner von KASSELWASSER erläuterte die Probleme und wir man mit Hilfe dieses Matserators die immer höher werdenden Kosten für Pumpenreparaturen wieder senken kann. Da diese Verstopfungen oft auch nachts oder am Wochenende vorkommen, muss eine speziell eingerichtete Rufbereitschaft von KASSELWASSER diese Aufgaben immer öfter übernehmen, was zusätzliche Kosten verursacht.
Eingang eines Störfalles
Im Anschluss an die morgendlichen Aufnahmen, wurde in der - 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr - besetzten Schaltwarte ein eigehender Störfall gefilmt. Man kann dabei sehen, wie der Schichtmeister Thomas Rüppel den eingehen Störfall aufnimmt und die Rufbereitschaft zur Reparatur der verstopften Pumpe beauftragt. Herr Rüppel gibt drüber hinaus einen guten Einblick in seine tägliche Arbeit, worauf zu achten ist und was alles an 4 Bildschirmen im Stadtgebiet und im Klärwerk von ihm und seinen Kolleginnen und Kollegen im Schichtdienst zu überwachen ist. Während der Dreharbeiten kam dann sogar ein echter Störfall herein, der von Herrn Rüppel sogleich mit Routine und der nötigen Gelassenheit bearbeitet wurde. Auf den Bildern sieht man die Dreharbeiten in der KASSELWASSER-Schaltzentrale.
2. Drehtag
Am 25.01.2018 wurde bei einem zweiten Dreh die ausrückende Rufbereitschaft bei einem Einsatz gefilmt. Hier waren das Fernsehteam um Daniela Möllenkamp mit neuem Kameramann Mario Canu und neuer Tontechnikerin Petra Bühler im Einsatz.
Die KASSELWASSER-Mitarbeiter Tim Brückmann und Artur Jenner wurden vom TV-Team dabei gefilmt, wie sie solch einen Störfall beseitigen, indem sie die Pumpe wieder funktionsfähig machen.
Kleine Versuchsanordnung
Anschließend wurde Herr Markus Schöttner dabei gefilmt, wie er „Tests“ mit Feuchttüchern, Allzwecktüchern und feuchtem Toilettenpapier durchführte. Hierbei nahm er die einzelnen Tücher und führte vor, wie reißfest diese sind. Es gab Tücher die sich leicht und gut zerreißen ließen, aber auch Tücher, die sich schwer bis kaum zerreißen ließen.
Anschließend wurde in einer kleinen nicht streng wissenschaftlichen Versuchsanordnung der Vergleich vorgenommen, wie schnell sich normales Toilettenpapier im Gegensatz zu verstärkten Feuchttüchern im Wasser auflöst. Hier konnte man deutlich sehen, wie schwerwiegend das Problem doch ist. Diese Zelltücher zersetzen sich - wenn überhaupt - nur sehr langsam, wo hingegen das Toilettenpapier schon innerhalb weniger Sekunden anfing, sich sichtbar aufzulösen.
All das kann man im TV-Beitrag sehen. Der TV-Beitrag wurde am 19.03.2018 ausgestrahlt. Über
die Mediathek des Hessischen Rundfunks finden Sie hier zum Einzelbeitrag "Alarm bei Abwasserbetrieben – Wie Hygienetücher Pumpen zerstören"